Einige Worte zu diesen beiden Bildern
Ein Jahr vor Beginn des Design-Studiums entstand 1978 die Malerei auf Papier tres Livree (s.o.) während eines Malkurses an der Europäischen Kunst-Akademie in Trier.
Der Dozent baute ein Stillleben auf, das, unter anderen Gegenständen, aus drei Büchern bestand. Nach einer realistischen Darstellung reduzierte ich nach und nach Formen und Farben.
Minimieren, less is more, ist eine Vorgehensweise, die sich wie ein roter Faden durch meinen künstlerischen Werdegang zieht.
Zwei Jahre später entstand die Radierung Haus mit Mauer
(s.o.). Es war die Aussicht aus dem Fenster meines WG-Zimmers: Zu sehen war nichts außer einem Stück Himmel mit seinem Wetter, verwitterten Häuserfronten mit zwei Dächern, davor eine große, graue Mauer; ein Motiv, das ich immer wieder zeichnete, in bunten Farben malte, als wollte ich dieser leblosen Aussicht Licht und Farbe verleihen. Danach entstand die Radierung, die auch nach vielen Jahren meine Lieblingsversion ist.
Ausgangsmotive meiner Malereien waren damals und sind auch heute überwiegend Architekturmotive; Außen- und Innenräume: eine Gasse, eine Häuserfront, ein zugemauertes oder offenes Fenster, ein Atrium, Sonnenreflexe und Verschachtelungen von Architekturszenarien, die sich aufzulösen scheinen um wiederum in kontrollierte Bahnen gelenkt zu werden.
Das was ich sehe, minimiere ich. Schicht um Schicht lässt sich der meist transparente Malprozess, ein Spiel mit Formen und Farben, Licht und Schatten, mit ruhigen oder kontrastierend lebhaften Pinselstrichen, für den Betrachter zurückverfolgen.
In der Periode 1990 bis 2006 haben mich die Sassi di Matera
(Basilikata) und der Borgo von Bracciano
(Rom) als Motiv nicht mehr losgelassen. Die Anordnung und Patina der Häuser, die Details, die kleinen Gassen und vor allen Dingen das mediterrane Licht dieser Orte haben mich immer wieder aufs Neue fasziniert.
b.